Die Geschichte des Stempels

Was ein Stempel ist, weiß heute jedes Kind. Im Kindergarten werden mit Kartoffeln oder Äpfeln eigene hergestellt, in der Grundschule wird man mit ihnen für gute Arbeit gelobt und spätestens in der Arbeitswelt kommt ein jeder damit in Berührung. Doch was steckt hinter den kleinen Farbwundern? Und wie sahen die eigentlich früher aus?

Die Geschichte des Stempels

Die Vorgänger der Stempel waren die Siegel. Dafür wurde auf Briefe, Schriftrollen und alle möglichen Dokumente ein Tropfen flüssiges Wachs gegossen und mit einem sogenannten Siegelring hineingedrückt, bis sich das Wappen des jeweiligen Absenders darin verewigt hatte. So sahen die Empfänger der Post auch, ob die Nachricht schon einmal geöffnet wurde und jemand ohne Erlaubnis gelesen hatte, was sich darin verbarg. Als der Postverkehr im 19. Jahrhundert jedoch rapide anstieg, musste man sich etwas Besseres einfallen lassen. Geboren war der Stempel. In diesem Zuge wurde auch die Stempelmarke oder auch Stempelsteuer eingeführt. Sie diente zur vereinfachten, bargeldlosen Bezahlung.

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Stempel im heutigen Sprachgebrauch

Aus den Anfangszeiten der Stempel sind uns heute noch immer einige Redewendungen geblieben, die immer noch benutzt werden. „Jemanden abstempeln“ ist dabei wohl die bekannteste. Auch heute stempelt man Dokumente ab, um sie in bestimmte Kategorien einzuordnen. Die Redewendung ist meistens negativ gemeint und beschreibt das Einordnen und das darauf folgende Ablegen in einer Richtung. Aber auch der Begriff „Stempeln gehen“ ist nicht gänzlich verschwunden. Früher musste man täglich mit seiner Stempelkarte beim Arbeitsamt erscheinen, wen man arbeitslos war. Die gleiche Herkunft gilt beim veralteten Ausdruck „Stempelgeld“, welcher ebenfalls von den täglichen Besuchen beim Stempeln bzw. beim Arbeitsamt herrührt.

Verschiedene Arten von Stempeln

Die am häufigsten genutzte Form des Stempels, ist wohl der Datumsstempel. Er verfügt über ein verstellbares Stempelblatt, welches täglich geändert werden kann. Durch Rädchen kann sowohl der Tag, der Monat und das Jahr beliebig verändert werden. Das spart eine Menge Zeit und ist vor allem in Büros kaum mehr wegzudenken. Aber auch folgende Stempel sind aus dem täglichen Gebrauch nicht mehr wegzudenken:

  • Adressstempel nehmen nicht nur Büros, sondern auch Privatpersonen viel Arbeit ab, wenn man viel Briefverkehr hat. Die Platte kann nach Bedarf ausgetauscht werden, sollte sich die Adresse des Absenders verändern.
  • Firmenstempel sind quasi die Adressstempel der Privatpersonen. Allerdings dienen Sie auch bis zu einem gewissen Grad als Unterschrift bei Abwesenheit des Geschäftsführers.
  • Unterschriftenstempel werden gerne bei Weihnachtskarten oder großer Akkordarbeit verwendet.
  • Selbstfärbende Stempel sind ebenfalls sehr zeitsparend, da man sich das Aufdrücken auf das Stempelkissen spart. Dies wird automatisch gemacht, wenn man den Stempel auf das Papier drückt.
  • Notarstempel dienen vor allem zum Teil der Beglaubigung von wichtigen Dokumenten. Ein solcher gleicht noch einem alten Siegel. Diese Stempel müssen nach bestimmten Regeln gestaltet werden, damit sie als Beglaubigung gelten.
  • Holzstempel sind in so ziemlich allen Farben und Formen erhältlich. Dabei kann es sich um Kontenfelder für die Buchhaltung handeln, Formen und Bilder als Malutensil für Kinder darstellen oder der einfache Adressstempel sein.
  • Motivstempel werden vor allem bei Bastel- und Spielstempeln benutzt. Hier können alle möglichen Farben, Formen und Motive verwendet werden und sind am besten für den kreativen Gebrauch geeignet.
  • Elektrostempel sind die neueste Weiterentwicklung und sind sehr wandelbar. Ohne Textblatt können Formen, Texte, Zahlen und einiges mehr aufgenommen und anschließend beliebig oft gestempelt werden.